Mit Entscheid vom 27. Oktober 2022 weist das Handelsgericht eine Klage zweier Kreditnehmer gegen die Bank auf Schadenersatz aus Vertragsverletzung und Sorgfaltspflichtverletzung im Zusammenhang mit Aktienverkäufen zur Ausgleichung von Unterdeckungen von Lombardkrediten ab. Es befasst sich dabei unter anderem mit der Qualifikation der Wertpapierverkäufe als "Handlung im Auftrag im Rahmen des Anlageberatungsvertrags" oder als "private Verwertung der Sicherheiten".

Im Rahmen eines Forderungsprozesses hatte ein Anwalt ein von seinem Klienten und ehemaligen Bankangestellten erhaltenes Dokument beim Arbeitsgericht eingereicht. Das Dokument sollte beweisen, dass die Arbeitgeberin des Klienten Ende 2012 stets problematische Geschäftsbeziehungen mit US-Kunden aufrechterhielt. Ohne den Inhalt des Dokuments genauer zu prüfen, hatte der Anwalt dieses als Beweismittel eingereicht. Es enthielt Kundendaten, die dem Bankgeheimnis unterworfen sind. Das Bundesgericht hatte sich im Entscheid unter anderem mit der Abgrenzung zwischen Eventualvorsatz und bewusster Fahrlässigkeit auseinanderzusetzen.